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3,5” Floppy & GotekLocoScript 2.30a will nicht booten
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Wird ein Schneider PCW8256/8512 oder 9512 um ein 3,5" Floppy Laufwerk erweitert, dann erwartet das CP/M Plus Betriebssystem am Floppy-Kabel PIN34 ein READY Signal. Bei älteren Laufwerken konnte man per Steckbrücke zwischen dem IBM Standard, PIN34 = DC (DISK CHANGE) und zum Beispiel für den PCW PIN34 = READY umschalten. Neuere Floppy Laufwerke haben oft keine Konfigurationsmöglichkei-ten, so dass man entweder das READY Signal direkt vom Controller Chip per Drahtbrü-cke auf PIN 34 verbinden konnte oder sofern auch hier kein READY Signal herausgeführt ist, einfach eine Brücke von PIN 34 nach GND löten kann. Letztere Möglichkeit ergibt ein Dauer READY für dieses Laufwerk. Das funktioniert einwandfrei mit den original Start-Disketten für LocoScript bis zur Version 2.28a (deutsche Version) sowie für CP/M bis zur BIOS-Version 1.8. Ab LocoScript 2.30a oder neuere CP/M Versionen bleibt der Bootvor-gang hängen, da diese Versionen das READY Signal auswerten, um herauszufinden, ob es sich um einen PCW8256/ 8512/ 9512 oder einen PCW9256/9512Plus handelt. Dabei wird das Motor Signal von PIN 16 ausgewertet und geprüft, ob bei ausgeschaltetem Motorsignal das READY Signal "nicht READY" signalisiert. Damit blockiert ein Dauer Ready Signal den Bootvorgang. Gleiches passiert auch bei einem GOTEK Laufwerk, welches normalerweise das MOTOR Signal ignoriert.
Lösung für 3,5" Floppy LaufwerkWann immer es geht ein korrektes READY Signal mit PIN34 verbinden. Das funktioniert bei folgenden 3,5" Laufwerken per Steckbrücke:
Das funktioniert bei den folgenden 3,5" Floppy Laufwerken per Lötbrücke und auftrennen der bestehenden Verbindung zu dem DC-Signal:
Bei einem TEAC FD-235HF 8xxx kommt leider kein READY Signal aus dem Controller Chip. Hier kann jedoch eine Brücke zwischen PIN-34 und Pin 1 des Flachbandkabels zu den Schreib/Leseköpfen des Laufwerks weiterhelfen. Der Hinweis zu dem PIN 1 am Flachbandkabel kam aus dem Umbau eines NEC FD1231H Laufwerks mit dem gleichen Controller Chip (TRN9510A).
Das habe ich bei zwei meiner Laufwerke erfolgreich geändert und in Betrieb. Damit funktionieren auch die neueren LocoScript und CP/M Versionen. Hilfreich sind die Umbau-Anleitungen für den AMIGA Computer im Netz unter: http://www.pitsch.de/stuff/amiga/floppy.htm Wobei für den PCW nur die Änderung für PIN 34 wichtig ist, da im Unterschied zum Amiga der PIN 2 (DISK CHANGE) im PCW nicht ausgewertet wird. Weitere Floppy Umbauanleitungen gibt es hier: https://honi.hucki.net/
GOTEK Laufwerk am PCW8256/8512/9512Die Informationen zum GOTEK Floppy Ersatz mit FlashFloppy stammen von hier: https://github.com/keirf/flashfloppy/wiki In meinem Joyce läuft seit 2021 ein GOTEK Laufwerk vom Typ SFRKC30AT3 mit FlashFloppy Version v0.9.27a (uralt!!!). Bei meinem Model ist das MOTOR Signal nicht herausgeführt, somit ist die reine Floppy Funktion in einem PCW8256/512 gewährleistet, so lange damit keine Auswertung seitens des Betriebssystems erfolgt. Ab LocoScript 2.30a und ab CP/M >BIOS 1.8 versucht das Betriebssystem den Floppy TYP 3" oder 3,5" zu ermitteln. Dies führt auch hier dazu, dass der Bootvorgang hängen bleibt.
Lösung für das GOTEK LaufwerkAb der Firmware der FlashFloppy Software Version v2.9a bzw. v3.37 gibt es die Option motor-delay im
FlashFloppy Configfile FF.CFG. Mit dieser Option signalisiert das Gotek Laufwerk erst nach 200ms das READY Signal an Pin 34. Weiterhin muss das Gotek Laufwerk wie im FlashFloppy wiki umgebaut werden:
Das Gotek Model SFRKC30.AT4.35 erlaubt die Konfiguration des Motor Signals mittels MOR Steckbrücke am hinteren Jumper Block. Mit den beschriebenen Lösungen laufen auch neuere Betriebssysteme auf den PCW8256 /9256.
Wolfgang Hess, im Herbst 2025
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