Othello nun auch in Farbe !

 

Durch mein Interesse für BasiCode, das "Esperanto" für wohl ziemlich alle Computer, habe ich Kontakte zu Nutzern unterschiedlicher Systeme.

Von einem der heute noch aktiven Sinclair-ZX81-User (der sich außerdem mit einem KC 85/4 von robotron beschäftigt) bekam ich dieser Tage eine Kassette geschickt, die er wiederum von einem ZX-Spectrum-Mann erhalten hatte.

Auf dieser Kassette sollten ein paar BasiCode-Programme sein, aber mit dem Laden wollte es absolut nicht klappen.

Die Schilderung im Begleitbrief ließ in mir den Verdacht aufkommen, daß der Spectrum-Mann es einfach auf Spectrum-übliche Weise (und nicht im - übertragbaren - BasiCode-Kassetten-Auf­zeich­nungs­for­mat) gespeichert hatte.

Diese Vermutung bestätigte sich - aber ich habe auch keinen Spectrum, was sollte ich machen?

Aus dem Klub-Bestand hatte ich mir unlängst einige der jüngeren CPC-Zeitschriften des Data Media Verlags Eschwege ausgeliehen und ein paar Artikel kopiert, die ich interessant fand. Daran erinnerte ich mich jetzt. War da nicht einer dabei, bei dem es um Laden von Spectrum-Programmen auf dem CPC ging? Bingo! Das Programm von Petr Potuznik aus der CPCAI 6/7 '92 ermöglicht das Lesen von Spectrum-Kassetten und Abspeichern solcher Basic-Programme in ASCII-Form auf dem CPC.

Der Rest war kein Problem mehr, nun interessierte mich, ob die Aktion etwas Neues brachte. Es waren sechs BasiCode-Journale, ein Demonstrationsprogramm zur Nutzung der Farbversion und das Othello-Spiel. Schade, haben wir alles schon.

Das Spiel schaute ich mir trotzdem noch einmal näher an, und dann war es doch neu!

Erstens nutzt es die Farbmöglichkeiten der BasiCode-Version 3C, solche Programme sind leider nicht so reich gesät, zu schnell verlor sich seinerzeit das breite Interesse nicht nur an BasiCode, sondern auch an 8-bit-Heimcomputern allgemein. Gut, mit Farben kann ich auf dem JOYCE natürlich nicht punkten.

Doch zweitens ist es auch komfortabel programmiert: man muß nicht Zeile und Spalte eingeben und bekommt vielleicht als Antwort, ein Setzen auf dieses Feld sei nicht erlaubt. Stattdessen wird durch einen Punkt ein zulässiges Feld angezeigt, durch Drücken der Leertaste wandert der Punkt auf weitere mögliche Felder, bis man eins durch Drücken der ENTER-Taste bestätigt.

Ist für einen Mitspieler (den Computer oder seinen Bediener) kein Zug möglich, wird auch das selbständig erkannt und entsprechend reagiert.

Der Aufwand hat leider auch seinen Preis: das Programm stößt an die Grenzen des BasiCode-Systems. Weil viele Befehle durch GOSUBs ersetzt werden, läuft es reichlich langsam. Glücklicherweise gibt es inzwischen Computer, die ein bißchen schneller als mit 4 MHz laufen. Mit BASICA unter DOS auf dem IBM-Kompatiblen kehrt das Spielvergnügen zurück, BasiCode steht auch dort zur Verfügung.

 

Hier geht's zum Listung von Othello‑C !

 

Thomas Rademacher  //  Spetember 2004