Ein Rückblick:

Walter Ehlers


geb. 21.03.25         gest. 07.03.02
Walter Ehlers

 

Etwa 1985 hatte sich Walter Ehlers - fast zeitgleich mit mir - einen PCW "Joyce" zugelegt. Im Frühjahr 1986 trafen wir uns zufällig auf den "Hamburger Computer-Tagen" und schnell merkte ich, dass ich nicht der Einzige war, der wie ein "Ochs' vor dem PCW" hockte und dank der vielen bugs im Textverarbeitungsprogramm "LocoScript" verzweifelte.

Zusammen mit einem weiteren User gründeten wir kurz entschlossen den "Hamburger Joyce-Club", der sich dann regelmäßig in den Räumen eines großen Bürofachgeschäftes traf und bald zur Anlaufstelle für viele Hamburger PCW'ler wurde: Wir halfen uns gegenseitig, LocoScript zu verstehen, Texte zu gestalten, und tauschten Erfahrungen zu weitere Anwendungen (Basic, Grafik, Multiplan, dBase usw.) aus.

Als Walter Ehlers 1987 als Dezernent der Abt. Kriegsopferfürsorge im Versorgungsamt Hamburg in Pension ging, konnte er auf ein engagiertes Berufsleben zuzückblicken: 46 Jahre hatte er innerhalb seiner Behörde für mehr Bürgerfreundlichkeit und gegen überholte Führungsgrundsätze angekämpft. Seinem Steckenpferd "Demokratie und Mitbestimmung in der öffentlichen Verwaltung" widmete er sich auch noch im Ruhestand. Bei seiner Korrespondenz mit Behörden, Politikern und Medien leistete seine Joyce Schwerstarbeit.

Neben seinem Hobby, der Gestaltung von Videos, interessierte sich Walter Ehlers für Jazz und Kabarett. Sein Interesse galt ferner dem Textverarbeitungsprogramm LocoScript. Aus Frust über das unklare LocoScript-Handbuch trug er seine persönlichen Erfahrungen und die der anderen User unseres "Hamburger Joyce-Club" zusammen und gestaltete in Kooperation mit einem befreundeten User die orangefarbene LocoScript-Fibel, die sicher auch heute noch in vielen Buchregalen von PCW'lern zu finden ist.

Kurz vor Vollendung seines 77. Lebensjahres verstarb Walter Ehlers nun nach langer schwerer Krankheit an seinem Wohnort Hamburg. Bei meinem letzten Telefonat mit ihm deutete nichts auf sein schnelles Ableben hin. Er arrangierte sich so gut wie eben möglich mit seiner Krankheit und lebte getreu dem Motto: "So ist das Leben eben. Ändern kann ich daran wenig. Ich muss da eben durch!"

Walter Ehlers und ich standen mehr als 20 Jahre miteinander in Kontakt. Wir haben uns nicht nur über unser gemeinsames Hobby "Joyce" oder die Machbarkeit einer humanen, menschlichen Verwaltung ausgetauscht, sondern immer auch über unsere persönlichen Entwicklungsschritte. Er hat in all den Jahren viel Interesse an meiner Person erkennen lassen und dafür werde ich ihm immer dankbar sein.

Danken möchte ich bei dieser Gelegenheit auch seiner Ehefrau, Frau Ursula Ehlers, die mir die Weiterleitung des "Joyce-Nachlasses" an die Joyce-User-AG ermöglichte.

Hamburg, im Oktober 2002

Detlef Gehring

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