Gleich und doch ganz anders

Nachdem nach einem Freiwilligen gesucht wurde, der über unser alljährliches Treffen vom 5.10 bei Königswinter berichtet, bin ich es geworden. --- Ich, das ist unter den gegen vierzig Leuten, die den Weg nach Ittenbach mitten im Siebengebirge gefahren waren, Jan, am Ende derjenige, der den "nacktesten" Joyce sein eigen nannte.

Die Leute kamen aus ganz Deutschland (von München, Saarbrücken, Kiel, etc.). Ihr müßt euch einen Veranstaltungsraum eines Hotels vorstellen, in dem Tisch an Tisch standen und auf jedem Tisch jeweils eine Variation eines Joyce.

Mein Joyce ist eben ein PCW 8256, wie er eben irgendwann um 1986 auf den Markt kam, mit Matrixdrucker und eben 256 k Speicher (ein Laufwerk), und die anderen aus unserem Club hatten nach dem jahrelangen Arbeiten am Gerät diverse Erweiterungen vorgenommen. Die Krönung (u.a. Laufwerke für 3 verschiedene Formate) hatte sich Werner zusammengebaut (s. Einleitung zu der letzten Ausgabe unserer Zeitung) und erinnerte fast gar nicht mehr an einen Joyce. Fast alle Anderen hatten mindestens zwei Laufwerke, die meisten ein zusätzliches 3,5 Zoll Laufwerk. Die meisten Joyces konnten durch eine Maus bedient werden (sei es nun über die externe Schnittstelle oder zwischengeschaltet vor der Tastatur). Viele Mitglieder hatten nur eine von einigen ihrer braven, genügsamen Maschinen mitgebracht.

Es kamen aber auch Mitglieder mit Nicht-Joyces, zum größten Teil aus der Verwandtschaft (sprich Amstrad Geräte).

Bernhard, Rainer, Jörg und Werner waren den ganzen Tag damit beschäftigt, uns zu helfen, wo unser eigenes Wissen um den Joyce nicht mehr ausreichte bzw. dabei, noch mehr aus unseren Geräten herauszuholen. So wurden Sprinter, neue Laufwerke eingesetzt und sonstige Optimierungen vorgenommen.

Das Mangelprodukt des Tages waren die Laufwerkriemen. Bernhard kann aber ab dem 9.10.96 wieder mit einem Vorrat von Etlichen aufwarten.

Das Negativbeispiel, wie man einen schlappen Riemen eben genau nicht ersetzen sollte, konnte ich beisteuern, der auf einem geschenkten Joyce mit einem kaputtem Laufwerk die verklebten Reste eines gewöhnlichen Haushaltgummis als verzweifelte Lösung eines Amateurschraubers (seines Zeichens Berufsschullehrer a.D.) mitbrachte, und Bernhard damit zwischen totalem Kopfschütteln und Belustigung versetzte.

Neben dem Aufrüsten der Joyces bot sich die Gelegenheit zu sichten, welche Programme sich im Public Domain Bestand des Club befinden. Es haben sich auch etliche Angebote ergeben, Programme, Disketten, Zeitschriften und Hardware zu erstehen, zum größten Teil zu sehr gutem Kursen.

Nach einem gemütlichen Mittagessen stellte Werner im Plenum den Kassenbericht vor. Aufgrund steigernder Preise (Post) muß der Mitgliedsbeitrag auf 70 DM angehoben werden, bzw. soll ab sofort der Betrag von mindestens 70 DM auf das bekannte Konto des Clubs überwiesen werden. Der Betrag gilt zwar für das neue Jahr (Februar ff.), aber es ist Werner wirklich nicht zuzumuten, jeden Einzelnen zur Zahlung zu erinnern, d.h. bitte überweist ab sofort den Jahresbeitrag. ... Statt 70 DM kann man also auch sehr gerne z.B. 100 DM überweisen (Spenden sind immer willkommen).

Nach weiteren Informationen über neue Verantwortlichkeiten und auch Berichte über einige mittlerweile ehemalige Clubmitglieder, die ausschließlich den Club als Servicestation mißbraucht hatten (und ihren Mitgliedbeitrag noch immer schuldig sind), boten sich weitere Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch.

Ich bin am Nachmittag gefahren, von wegen Familienleben am Wochenende. Der harte Kern nutzte die Gelegenheit am Abend noch gemeinsam ein oder noch ein Gläschen zu trinken (Stichwort: Winzerfest).

Für mich war es schön, einen doch gar nicht so kleinen Teil aus dem Club kennenzulernen. Darüber hinaus habe ich nach Ittenbach den Mut gefunden, an das Innere meines Joyce zu gehen und habe nach dem Einsatz eines anderen Motherbordes meinen Joyce schon mal auf 512 k gebracht. Meine Erwartung, vom Treffen als "reicher Mann" zurückzukehren (ich hatte etliche "CPC" Zeitungen und 3" Discs verkaufen wollen) wurden zwar nicht erfüllt. Stattdessen bin ich mit günstigen Einkäufen, mehr Wissen über den Joyce und dem persönlichen Kontakt mit Gleichgesinnten nach Hause gekommen.

Für mich hat es sich zusammengenommen gelohnt, zum Treffen nach Ittenbach gefahren zu sein.

Bis zum nächsten Mal! Jan Kobusch